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Atelier Eva Pleis
Pelz ist peinlich
Pelze sind Produkte, die mit Tierquälerei
erkauft werden. Daran hat sich nichts
geändert - so sehr die Pelzindustrie ihre
Werbung auch forciert. In großformatigen
Anzeigen, mit PR-Berichten in Zeitungen
und Zeitschriften versucht die Pelzindustrie
alljährlich vor allem in den Wintermonaten
den Eindruck zu vermitteln, Pelz sei "in" und
das Leid der Tiere interessiere die Verbrauch
er heute nicht mehr.
Doch Europas Bürger wollen die Quälerei für Pelz nicht mehr hinnehmen und die Verbraucher haben die Macht. Proteste und Verbraucherboykott haben vielerorts in Europa zum Rückgang der Pelztierzucht oder zu deren Verbot geführt. Deutschland allerdings hinkt immer noch hinterher.
Pelztiere werden in Käfigen gehalten und damit jeder Möglichkeit beraubt sich artgerecht zu verhalten. Auf Pelztierfarmen werden nicht einmal die Minimalansprüche, die diese Tiere an ihre Umgebung stellen, erfüllt.
Enge Drahtkäfige aus Gitterrosten sind
heute die üblichen Haltungssysteme für
Pelztiere in Farmen. Tiere, die sich in freier
Wildbahn aus dem Weg gehen würden,
werden auf engstem Raum nebeneinander
untergebracht. Nerze sind in engste Käfige
eingepfercht, ohne jede Bademöglichkeit.
Auch die Wasser liebenden Nutrias
(Sumpfbiber) werden häufig in Verschlägen
aus Beton, in der Regel ohne Zugang zu
einem Badebassin gehalten. Füchse haben in den Drahtkäfigen keine Möglichkeit zum Graben und Wühlen und die springfreudigen Chinchillas sind in winzigen Käfigen zur Bewegungslosigkeit verurteilt.
Grausame Fangmethoden
In freier Wildbahn werden Pelz tragende Wildtiere auch heute noch in vielen
Ländern mit Fangeisen gefangen. So gefangen kämpfen die Tiere oft Stunden oder
gar Tage um ihr Leben, bevor sie an Erschöpfung, Hunger, Durst oder an ihren
Verletzungen sterben. Bei ihren vergeblichen Befreiungsversuchen reißen sie sich
tiefe Wunden ins Fleisch, verrenken oder brechen sich die Gliedmaßen. Manche
Tiere beißen sich sogar die eingeklemmten Pfoten ab.
Scheinargumente der Pelzindustrie
Regelmäßig behauptet die Pelzindustrie, dass die Jagd eine notwendige Bestands-
regulierung sei. Doch die meisten Pelztiere sind Beutegreifer. Ihr Bestand wird durch
das Beuteangebot reguliert. Jeder Eingriff von außen stört das natürliche Gleich-
gewicht. Der Mensch kann nur reduzierend in einen Tierbestand eingreifen, aber niemals Teile eines Ökosystems regulieren. Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass Tiere wie Tiger, Leoparden, Geparden, Schneeleoparden und Nebelparder aufgrund ihrer Felle fast ausgerottet worden sind. Internationale Artenschutzbestimmungen zum Schutz von vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Arten werden immer wieder umgangen.
Weltweit werden Millionen Tiere jedes Jahr für den Handel mit Pelzen getötet, um ihre Felle zu Mänteln, Jacken oder Mützen zu verarbeiten. Für einen Pelzmantel sterben 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchse, 40 bis 60 Nerze, zwölf Wölfe, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas.
Jeder der sich mit Pelz kleidet, hat Blut an den Händen, egal ob Mann oder Frau. Und wer damit handelt, macht sich erst recht mitschuldig am millionenfachen Leid der Tiere. Also: Finger weg vom Pelz. Es gibt keinen vernünftigen Grund, dass Tiere leiden und sterben, um sich einen grausamen Luxus zu leisten.
Leder
Viele von uns haben die schockierenden Bilder von Pelzfarmen gesehen, in denen Füchse oder Nerze in engen Käfigen vor sich hinvegetieren oder vergast, bei lebendigem Leibe gehäutet oder durch Stromschläge getötet werden. Als Folge dessen würden viele Menschen heutzutage keinen Pelz mehr tragen. Die Nachfrage nach Leder ist jedoch weiterhin sehr hoch, da die wenigsten Menschen wissen, was hinter diesen Produkten steckt. Dass Leder, genau wie Pelz auch, die Haut eines einst lebendigen Tieres ist, welche gegerbt und mit einem Chemiecocktail behandelt wurde, um die Verwesung zu verhindern und die gewünschte Farbe zu erhalten, wird oftmals im Bewusstsein verdrängt. Während viele Menschen zweimal darüber nachdenken würden, einen Pelz zu tragen, macht sich kaum jemand Gedanken darüber Leder zu tragen.
Dabei leiden die Tiere, deren Haut wir zu Leder verarbeiten auf die gleiche Art und Weise. Außerdem gibt es mittlerweile genauso qualitativ hochwertige und strapazierfähige Lederalternativen für die kein Tier leiden musste. Meist wird Leder für ein Nebenprodukt der Fleischindustrie gehalten. Die Wahrheit ist jedoch, dass es weit mehr als ein Nebenprodukt der Fleischindustrie ist: Der Konsum von Leder erhöht den Schlachtwert des Tieres wesentlich und stellt eine finanzielle Unterstützung der Fleischindustrie dar.
Während der Pelzproduktion wird eine hohe Anzahl an Tieren, unabhängig davon, ob sie in Käfigen aufgezogen oder im Wald gefangen wurden, lebendig und bei vollem Bewusstsein gehäutet. Dies zeigen beispielsweise Aufnahmen von chinesischen Pelzfarmen. Die zappelnden und schreienden Lebewesen werden kopfüber aufgehängt während ihnen das Fell samt Haut vom Körper gezogen wird. Dies geschieht mit etwa 35 Tieren, um einen Mantel herzustellen. Der Gebrauch von Pelz wird von der Bevölkerung schon weitgehend abgelehnt, was auf der Aufklärung über die grausamen Bedingungen hinter der Industrie beruht. Dennoch tragen viele Menschen Pelzbesätze an Jacken oder Schuhen, ohne sich bewusst zu sein, dass es sich um Echtpelz handelt.
Diese oft nur kleinen Fellteile an
beispielsweise Kapuzen oder in
Schuhen, stammen unter anderem
auch von Hunden und Katzen aus
China. Hunde- und Katzenpelz
gelangt oft falsch deklariert nach
Europa, um hier als „Marderhund“,
„Wildkatze“ oder unter anderen
Decknamen verkauft zu werden.
Doch nicht nur aus China stammt
der Pelz, der hier in Deutschland
verkauft wird. Zwar wurden die Richtlinien für deutsche Pelzfarmen 2011 verschärft, nicht alle Betreiber halten sich jedoch daran. Illegal züchten sie weiterhin Nerze und andere Tiere, die vor allem in Norddeutschland in viel zu kleinen Käfigen dahinvegetieren müssen.
Heutzutage können auch Jacken, Mäntel oder Schuhe, die nicht mehr als 30 Euro
kosten, Echtpelzbesätze enthalten und optisch ist der „falsche Pelz“ meist kaum
vom Tierpelz zu unterscheiden. Immer wieder gelangten auch Informationen an
die Öffentlichkeit, die bewiesen, dass als Kunstpelz deklarierter Pelz in Wirklichkeit
Hunde- oder Katzenpelz aus China war. Um sicher zu sein, den qualvollen Tod
durch Vergasen, Elektroschocks oder lebendiges Häuten von Tieren nicht zu
finanzieren, sollte man am besten vollkommen auf Pelzbesätze verzichten.
Alternativen
Heutzutage gibt es ein riesiges Angebot an Kleidung, die nicht auf Kosten von
Tieren hergestellt wurde. Überall gibt es Schuhe, Jacken und Schals, die aus
synthetischen Materialien hergestellt wurden oder aus Pflanzen wie Baumwolle,
Hanf oder Leinen. Indem wir bei unserem Einkauf darauf achten, keine Produkte zu
kaufen, die den Tod und das Leid von Tieren bedeuten, können wir unzählige
Leben vor einem grausamen Schicksal bewahren.
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