Atelier Eva Pleis
Pflanzenmilch? Wieso denn bloß?
10 Fakten über Muttermilch von Kühen
von besamten Kühen und einsamen Kälbchen
Veganer essen nicht nur kein Fleisch und keine Eier, verzichten auf Echtleder, Wolle und Honig, sie nehmen auch keine Milchprodukte zu sich. Aber warum denn eigentlich?
“Das mit dem Fleisch kann ich ja noch ansatzweise verstehen, aber auf Milch zu verzichten, wär’ mir echt zu krass!” – So oder so ähnlich formuliert, hört oder liest man diesen Satz als Veganer ständig. “Dass Kühe ständig Milch geben, ist doch absolut natürlich! Wenn die nicht gemolken werden, bekommen sie Schmerzen!”
Dass Kühe, genau wie wir Menschen, zu den Säugetieren zählen und sie
somit nur Milch geben, wenn sie Kinder kriegen, scheint einem Großteil der
Menschen nicht klar zu sein.
Egal, ob auf Biohöfen oder in Massenbetrieben: Kühe werden künstlich
besamt, damit sie Milch geben. Dies geschieht natürlich gegen ihren Willen.
Ist die Besamung erfolgreich, kommt rund 280 Tage später ein Kälbchen
zur Welt, das, sobald es stehen kann, von der Mutter getrennt wird.
Beide wissen nicht, was passiert und trauern heftig. Sie weinen, schreien,
vermissen sich gegenseitig. In kleineren Biobetrieben oft nur durch die
Stallwand voneinander getrennt, hört die Mutter ihr Kalb in seiner
Aufzuchtbox trauern.
Dies alles ist nötig, damit erwachsene Menschen die Muttermilch des Kälbchens trinken können.
Direkt nach der Geburt werden die Kälber in Einzelboxen (Iglus) gebracht. Zitat
von einer Seite für Kälberaufzucht im Internet: “Direkt nach der Geburt steht
den Kälbern eine saubere, desinfizierte Einzelbox zur Verfügung, wo sie (im
Anschluss an die Kolostrumperiode) mit Milchaustauscher, Kälberpellets und
Luzerne versorgt werden. Die Boxen wurden so konstruiert, dass der/die
Landwirt/in von der Seite Zugang zu den Kälbern hat ohne den eigentlichen
Stall zu betreten. Letztendlich bilden gute Hygienemaßnahmen aber die Basis
für ein reduziertes Auftreten von Krankheiten. Nach 14 Tagen, wenn die Kälber
an Milchaustauscher, Kälberpellets und Luzerne gewöhnt sind, wechseln sie in
die Gruppenhaltung mit Tränkeautomaten. Zugunsten der Forschung eignet
sich der Tränkeautomat zur Verabreichung von zwei unterschiedlichen
Milchaustauschern oder Tränkeplänen. Um der Verunreinigung des Futters vorzubeugen wird Rau- und Kraftfutter in einem Trog angeboten.”
Als ob die Trennung von der Mutter direkt
nach der Geburt nicht schon schlimm genug
wäre, wird den Kälbchen nun auch noch die
Muttermilch verwehrt. So steht es auf der
Seite eines Händlers für Kälbchenfütterungs-
maschinen: “Wenn die Biestmilch direkt vom
Muttertier an das Kalb verfüttert wird, ist –
unabhängig von der Qualität – die Menge der
Immunglobuline, die das Kalb erhält, vollstän-
dig dem Zufall überlassen. Dies wirkt sich
wiederum auf die Lebensleistung als spätere
Kuh aus.”
Die von der Milchindustrie als “Biestmilch” oder auch “Kolostralmilch” bezeichnete Muttermilch, wird, um die spätere Milchleistung des Kalbes zu erhöhen, zunächst von Menschenhand abgezapft, im Anschluss auf Nährstoffe untersucht, gegebenenfalls angereichert, in einigen Betrieben sogar pasteurisiert, in den meisten Fällen (außer es handelt sich um einen wirklich kleinen Betrieb), um eine stets gleichbleibende Qualität zu sichern und um Zeit zu sparen, eingefroren.
Die Kälber werden dann in der im Zitat oben sogenannten “Kolostralphase”, die in der Regel 3 Tage dauert, mit aufgetauter Milch gefüttert, die in den seltensten Fällen von der eigenen Mutter stammt. Im Anschluss folgt dann die Fütterung mit dem sogenannten “Milchaustauscher”
Handelt es sich um ein weibliches Kalb, blüht ihm das gleiche Schicksal, wie der Mutter und es wird im Alter von rund 18 Monaten das erste Mal gedeckt (Geschlechtsreife nach rund 9 Monaten), damit es Milch produziert, genau wie seine Mutter und deren Mutter.
Handelt es sich um ein männliches Tier,
wird es in den meisten Fällen sein erstes
Lebensjahr nicht vollenden, da es, nach
langem Transport, als Kalbfleisch in einer
Ladentheke endet. Nur sehr wenige, un-
kastrierte Bullen werden länger gehalten,
sie müssen den Samen produzieren, der
für die künstliche Befruchtung der Milch-
kühe durch den Tierarzt notwendig ist.
Eine Milchkuh produziert pro Laktations-
periode, also in der Zeit zwischen der Geburt des Kälbchens und dem soge-
nannten Trockenstellen (ca. 305 Tage) in EU-Ländern im Durchschnitt rund
6.700 kg, in den USA bis zu 9.750 kg pro Jahr (Wisconsin, Idaho).
Für die Ernährung eines Kalbes sind 8 kg Milch pro Tag vollkommen ausreichend, die
heutigen Hochleistungskühe schaffen 50 kg Milch pro Tag. Selbstverständlich gibt es
rassenspezifische Schwankungen.
Rinder haben eine natürliche Lebenserwartung von 15-20 (maximal 30 Jahren), in der
Milchindustrie werden sie, sobald ihre Milchleistung nachlässt, das bedeutet spätestens
nach 4 – 6 Jahren, zur Schlachtbank geführt.
Rund 10 % dieser “ausgemusterten” Kühe sind trächtig, Nach dem leidvollen Transpor zum
Schlachthof werden die Kühe dort vor der Schlachtung mit dem Bolzenschussgerät
betäubt, im Anschluss werden sie getötet, indem man ihnen die Kehle durchtrennt. Das Kälbchen erstickt währenddessen in einem langandauernden, quälenden Prozess voller schmerzhafter Abwehrreaktionen im Mutterleib, denn die Betäubung mit dem Bolzenschussgerät hat nur auf die Mutter eine Wirkung.
Darüber, dass die Betäubung bei rund 4 – 9 % der Rinder mangelhaft ist oder sogar gänzlich fehlt, wird in eiener Untersuchung der "Grünen" bestätigt. Welche grausamen Auswirkungen dies wiederum auf die Mutter und ihr ungeborenes Kind hat, kann sich wohl kein Mensch ausmalen.
Nein, es ist nicht natürlich, dass Menschen die Muttermilch anderer Lebewesen trinken. Wir haben uns weiterentwickelt. Die Evolution hat nicht nur dafür gesorgt, dass wir aufrecht gehen und einige von uns Autos und Mondraketen konstruieren können, sie hat auch dafür gesorgt, dass wir Prozesse automatisiert haben, die ganz klar nicht automatisiert gehören.
Die Grausamkeiten der heutigen Milchindustrie ist nicht zu entschuldigen.
Hat früher ein Bauer bei seiner Kuh, wenn sie ein Kind hatte, mal ein Bisschen Milch abgezweigt, war das auch schon unnatürlich, aber er wusste es einfach noch nicht anders, er tat es, um nicht zu verhungern und dies ist auch in keinster Weise mit der heutigen Milchindustrie vergleichbar und entschuldigt diese auch nicht.
So schrieb eine junge Landwirtin in einem Forum für Viehzucht, dass sie nicht mehr weiter wisse, die Kälbchen würden partout das Futter aus dem Tränkeimer nicht zu sich nehmen wollen, hier müsse doch ein Vitaminmangel vorliegen. Möglich ist das, das möchte ich bei aufgetauter Milch von einer fremden Kuh nicht bezweifeln, aber was hier viel schwerer wiegt, ist der Muttermangel.
In solchen Fällen kommt es übrigens zum sogenannten “Drenchen”: Die “saugunwilligen” (so nennt es sich im Fachjargon, wenn ein Kalb nicht aus einem Plastikeuter trinken möchte) Kälber bekommen einen harten Schlauch bis in den Rachen geschoben, durch den ihnen zwangsweise 3 Liter “Biestmilch” zugeführt werden. Weder “Bio” noch “Öko” steht für glückliche Tiere
“Bio” bedeutet übrigens in der Milchindustrie, bis auf die Stallgröße (einige
Zentimeter mehr) und den nicht stattfindenden Einsatz von Antibiotika, keinen
großen Unterschied. Die Kälbchen werden genauso von ihren Müttern getrennt.
In Deutschland leben zurzeit 13 Millionen Rinder, lediglich 2,9 % davon sind
Bio-Milchkühe.
Weder “Öko” noch “Bio” steht für glückliche Tiere, auch wenn das die landläufige
Meinung ist und dies auch gerne mal verbreitet wird. Von “artgerechter Haltung”
kann auch auf Biohöfen keine Rede sein. Für die Milchproduktion muss eine
Bio-Kuh jedes Jahr ein Kalb austragen, was nach der Geburt passiert, gleicht
dem oben beschriebenen Prozess, als “Nebenprodukt” der Milchproduktion hat
das Kalb keinen Anspruch auf die Milch seiner Mutter.
Einem Öko-Kälbchen bis 100 kg steht laut EG-Ökorichtlinien ein Lebensraum von insgesamt 2,6 Quadratmetern zu, die Fläche eines durchschnittlichen Kälbchen-Iglus. Ausgewachsene Öko-Milchkühen haben 10,5 Quadratmeter Platz.
Ein Drittel der Bio-Milchrinder leben in Anbindehaltung, außer Stehen und Liegen immer in die gleiche Richtung haben sie keine Möglichkeit, sich zu bewegen. Selbst im schönen grünen Süden Bayern leben in 900 Bio-Betrieben Milchkühe ganz legal angebunden im Stall. Lebenslang angekettet auf einem Fleck!!!!!!!!!!!!!!!!
Rund 50 % der Biorinder werden, genau wie ihre Artgenossen in den “Regulärbetrieben” enthornt.
Die Enthornung ist ist für die Tiere ein extrem schmerzhafter Eingriff, da an dieser Stelle die
Nervenenden zusammenlaufen. Da die Tiere in vielen Fällen durch die unnatürliche Haltung im
Stall kein Sozialverhalten entwickeln können, steigt die Verletzungsgefahr durch ihre Hörner,
weshalb die Prozedur auch heute noch durchgeführt wird.
Massentierhaltung findet auch auch auf Bio- und Ökobetrieben statt. Auch dort werden hohe
“Bestandszahlen” benötigt, um wirtschaftlich zu “produzieren”. Es handelt sich in den seltensten
Fällen um kleine Höfe mit wenigen Tieren, zumeist werden, genau wie in den konventionellen
Großbetrieben, hunderte oder sogar tausende Tiere gehalten.
Auch das Schlachten ist nicht weniger grausam, als in “normalen” Betrieben, die Rinder werden mit dem Bolzenschussgerät betäubt, im Anschluss bekommen sie einen Schnitt durch die Kehle und bluten aus.
In Öko- wie in Regulärbetrieben kommen zudem Nasenringe und
Saugstopp-Nasenringe zum Einsatz. Die Nase ist eine extrem
empfindliche Stelle am Körper eines Rindes, es kommt nicht nur
beim Einsatz zu starken Schmerzen. Die Nasenringe werden als
Zwangsmaßnahme eingesetzt, um die Tiere in den Griff zu be-
kommen, wenn sie anfangen sich gegen die Enge, die Trennung
und die Schmerzen zu wehren. Saugstoppringe werden einge-
setzt, um den Kälbern den Zugang zur Milch zu verwehren und
Färsen in der Gruppenhaltung vom gegenseitigen “besaugen”
abzuhalten. Übrigens enthält Sojamilch genauso wie Kuhmilch
120 mg Kalzium pro 100g. Um einen Liter davon herzustellen, benötigt man 100 Gramm getrocknete Sojabohnen. Sie werden für ca. 10 Stunden in Wasser eingeweicht, im Anschluss abgegossen und mit 330 ml Wasser püriert.
Dann kocht man 670 ml Wasser und rührt den Brei unter, nachdem das Ganze ca. 10 min geköchelt hat und abgekühlt ist, wird es mit einem sauberen Küchentuch und einer Schüssel gefiltert. Eine saubere Sache, oder? Ach, und: Nussmilch lässt sich auch ganz leicht selber machen.
Der Unterschied zu Kuhmilch besteht darin, dass der Körper das Kalzium der Pflanzenmilch aufnehmen kann - Kuhmilch entzieht dem Körper Kalzium und verursacht deshalb Osteoporose. Das alles wird in der Rubrik "Gesundheit" genau erklärt.
80 % der weltweiten Sojaernte werden zu Viehfutter verarbeitet, weitere Produkte, die aus Soja hergestellt werden sind z. B. Biodiesel, Kunststoffe, Kosmetika und Farben. 2 % werden für Lebensmittel verwendet. Hierzulande verkaufte Sojaprodukte (somit auch Tofu und Milch), stammen aus Deutschland und Österreich. Für die “Produktion” eines Rindersteaks werden 4.000 Liter Wasser benötigt.
Es gibt unter anderem Sojamilch, Reismilch, Dinkelmilch, Hafermilch, Makadamiamilch, Haselnussmilch, Mandelmilch und Kokosmilch.
Mandelmilch ist übrigens ein ganz traditionelles Getränk, das bereits im Mittelalter bekannt war und sich von der Iberischen Halbinsel in Europa bis hin nach Ost-Asien ausbreitete. Sie war sowohl in christlichen, als auch in der islamischen Welt aufgrund ihrer pflanzlichen Herkunft als Fastenspeise sehr beliebt. In der Gegend von Neapel wurde sie zur unterstützenden Behandlung der Ruhr empfohlen, in mittelalterlichen Rezepten taucht sie immer wieder als Zutat auf. Auf Sizilien nennt man sie “Latte di Mandorla”, sie ist dort, wie auch in Kalabrien und Apulien ein typisches Getränk, auf Mallorca wird daraus das traditionelle Mandelsorbet hergestellt.
Menschen sind die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten, die nach der Muttermilch weiterhin Milch zu sich nehmen, die Milch einer anderen Spezies! Wenn man nur kurz darüber nachdenkt, wird einem klar wie dumm das ist.
Die Gesundheitsbehörden in Europa erlauben 400 Millionen Eiterzellen pro Liter Milch, man kann sich also ausrechnen, dass man mit einem Glas Milch auch eine ganze Menge Eiter mittrinkt.
So sollte es sein!
Den Milchziegen geht es übrigens keinen Deut besser:
Hof Butenland, das Kuhaltersheim nimmt "verbrauchte" Milchkühe auf und schenkt ihnen ein neues wunderbares Leben. Wie zum Beispiel die Kuh Hanni, die in ihrem vorherigen Dasein als Milchproduktionsmaschine unendlich gelitten hat. www.stiftung-fuer-tierschutz.de
Hanni wurde am 22. Januar 2003 geboren.Bereits im Alter von etwa 14 Monaten wurde sie zum ersten Mal künstlich geschwängert und hat insgesamt sieben Kälber zur Welt gebracht, die ihr alle kurz nach der Geburt weggenommen worden sind. Zu keinem von ihnen durfte sie eine Beziehung aufbauen, keines durfte sie aufwachsen sehen. Ihre männlichen Kinder verschwanden in der Kälbermast, ihre Töchter wurden wie ihre Mutter Teil der Milchwirtschaft. Hanni musste ihre Tage und Nächte in einem dunklen Stall mit vielen weiteren Leidensgenossinnen fristen. Von den vor Schmutz starrenden Liegeflächen blickte sie an eine Betonwand.
Hannis Milchleistung war nach der letzten Geburt nicht mehr rentabel und so hatte der Bauer sie (seine älteste Kuh) bereits für den Schlachter vorgesehen, der Termin stand schon fest. Wir konnten sie im April 2012 gerade noch rechtzeitig ins Kuhaltersheim bringen, wo sie lange brauchte um sich von ihren physischen und psychischen Schmerzen zu erholen. Anfangs war Hanni mit der neuen Situation komplett überfordert, sie war ruhelos, suchte ihre alten Stallfreundinnen, muhte und weinte. Doch sie hat eine großartige Entwicklung durchgemacht und ist inzwischen eng mit der Herdenchefin Frieda befreundet, mit der sie häufig Seite an Seite grast und wiederkäut. Hanni hat ihren Platz in der Herde gefunden, ist ausgeglichen und entspannt. Wir freuen uns, ihr dieses Leben schenken zu können.