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Ich bin Ex-Neurodermitikerin
geschrieben von: Goldblume

Hi,

ich bin eine ehemalige Neurodermitikerin und teile hier jetzt einmal meine Erfahrungen mit veganer Ernährung mit!

Ich hatte Neurodermitis schon seit ich zur Welt kam (ich habe niemals Muttermilch bekommen, sondern war ein Flaschenkind), ganz schlimm immer am ganzen Hals und an den Innenseiten der Arme, aber natürlich auch im Gesicht, an den Beinen, am Bauch...manchmal habe ich mich in der Nacht so schlimm aufgekratzt, das morgens die Decke an mir klebte, weil ich so stark geblutet habe. Eigentlich lief ich die ganze Schulzeit immer mit Rolli oder Halstuch rum und immer mit langen Ärmeln und offenen langen Haaren, von denen ich hoffte, sie würden mein Gesicht an der Seite verdecken.

Nach geschätzten 1000 Besuchen bei diversen Ärzten und Naturheilpraktikern, Homöopathen etc. fing ich an mich selbst mit Ernährung zu befassen um mir und meinem Körper zu helfen. Ich ließ mit 12 Fisch weg und wurde dann mit 16 Vegetarierin, die Neurodermitis blieb. Ich ließ immer mal wieder bestimmte Lebensmittel weg und nahm sie dann wieder ein usw. und probierte alles mögliche durch, natürlich habe ich auch duzende Allergietests machen lassen! Ich lebte monatelang ohne Getreide und Brot, ohne Kohlenhydrate, dann ohne Zucker, ohne Süßigkeiten, auch eine Zeit lang ohne Nüsse und Fett, ich machte zahlreiche Selbstversuche aus Verzweiflung auch das Lächerliste! Ich begann mit Yoga, machte eine Psychotherapie weil ich psychische Ursachen vermutete, fing an zu malen, zu meditieren und vieles mehr.

Und ich löse es jetzt auf, ich habe heute keine Neurodermitis mehr! Bei mir waren es letztenendes die Milchprodukte, das konnte ich auch immer wieder feststellen, als ich wieder Joghurt aß, war kurze Zeit später Neurodermitis wieder da, Milchprodukte weg = Neurodermitis weg! Und glauben wollte ich es nicht, das dauerte sehr viele Jahre es zu erkennen, aber mein Körper hat es mir immer ganz deutlich mitgeteilt! Der Körper spricht mit uns, wir verstehen ihn nur leider nicht immer! Neurodermitis ist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt! Egal was die Ärzte sagen, jeder Neurodermitiker weiß, dass es ihm nicht gut geht, tief Innen spürt man, dass man doch nicht gesund sein kann mit solchen Ekzemen! Ich weiß noch, als ich einmal bei einer Blutuntersuchung war und meine Arme waren so aufgekratzt, dass das Blut aus der Hand genommen werden musste und der Arzt meinte, dass alles okay wäre! Dabei ist garnichts okay, wenn man Wunden hat und verletzt ist! Nur weil man sie sich selbst zugefügt hat sind sie nicht weniger schlimm und schmerzhaft!

Und etwas ganz wichtiges möchte ich hier noch sagen, Neurodermitis wird nicht geheilt durch eine Heilung der kaputten Haut! Bei mir ist die ganze kaputte Haut "abgefallen", so hat es sich angefühlt, die hat sich abgelöst und geschuppt und zwar so lange bis ganz junge frische und gesunde Haut nachgewachsen ist und die war einfach ganz anders! die Neurodermitis-Haut war total verhärtet und trocken und an den schlimmen Stellen wie Innenseiten der Arme und Hals schon dunkel verfärbt von den ganzen Jahren aufkratzen, die neue Haut war ganz anders, glatt und fest. Und ich weiß, für Nicht-Neurodermitiker ist das nichts besonderes, aber ich kann es bis heute nicht glauben, dass er Körper zu so etwas in der Lage war! Ich war fest davon überzeugt, dass ich für immer die Verfärbungen und Narben zurückbehalten würde, aber es ist alles weggegangen!

Und Jahre später saß bei einem Seminar ein Neurodermitis-Mädchen in meiner Nähe, die überall trockene weiße Hautschuppen hatte, es sah schlimm aus, ich meinte zu meiner Freundin, dass ich das auch mal hatte, sie meinte, ich soll aufhören sie zu veräppeln! Es ist auch unglaublich für mich selbst. Aber ich bin froh, dass ich an mich geglaubt habe und mir selbst vertraut habe, am Ende weiß Niemand besser was für einen gut ist außer man selbst!

Wenn der Körper einem ein so deutliches Signal gibt wie Neurodermitis, dann kann man das nicht ignorieren! Und wenn die Haut jetzt leidet, dann kann die jetztige Ernährung und Lebensweise NICHT gut sein und man muss etwas verändern und etwas anderes ausprobieren. Am Ende kann man nur gewinnen, denn egal was Ärzte sagen, auch wenn man einige Monate auf etwas verzichtet wird man davon nicht sofort sterben! Und der Körper gibt einem sehr zeitnah Signale ob er sich wohl fühlt oder eben nicht! Gerade wenn man einige Monate das auslösende Lebensmittel meidet, werden die Abwehrreaktionen immer stärker ausfallen danach, bei mir hat am Ende eine halbe Milchschnitte gereicht um Bauchschmerzen auszulösen, zu dem Zeitpunkt bestand kein Zweifel mehr bei mir!

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich mich mein Leben lang verflucht gefühlt habe, dass ich so leiden musste und
Niemand sonst aus der Familie, aber ohne Neurodermitis wäre ich schliesslich niemals Veganerin geworden und ich glaube, ich hätte niemals eine so gute Verbindung zu meinem Körper aufgebaut. Eigentlich kann man sich als Neurodermitiker nur freuen, weil man eine so empfindliche Haut hat und so schnell und offensichtlich Feedback bekommt und nicht erst weiß, dass etwas nicht stimmt, wenn man auf dem OP-Tisch liegt!

Viele Grüße,
Goldblume

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