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                             Die vier Strategien der Tierversuchsforscher

Aufgedeckt: Die 4 Strategien der Tierversuchsforscher
Veröffentlicht: 12/01/2015 19:31 CET Aktualisiert: 12/01/2015 19:31 CET

Wie skrupellose Vivisektoren und Politiker versuchen mit diesen Lügen und Strategien das Leid und den Tod unschuldiger Affen zu beschwichtigen und zu rechtfertigen.


Seit den erschreckenden Bildern, die die gemeinnützige Organisation SOKO Tierschutz e.V. im Rahmen einer über sechsmonatigen Undercoverrecherche im September 2014 ans Licht der Öffentlichkeit gebracht hat, tobt der erbitterte Kampf Forscher gegen Tierschützer. Auf der einen Seite eine Bürgerbewegung, die versucht durch anhaltenden Protest diese grausame und vor allem ziellose Grundlagenforschung an Affen zu beenden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Auf der anderen Seite eine weitaus kleinere Gruppe von Profiteuren, darunter Forscher und Politiker, die, unter dem Deckmantel der Forschungsfreiheit und des angeblichen medizinischen Nutzens, versucht, den Exzellenz-Status der Universität Tübingen und die damit verbundene berufliche Laufbahn und eigenem Prestige, durch die Grundlagenforschung an Affen voranzutreiben.

Um eben diesen eigennützigen Mehrwert nicht zu gefährden bedienen sich Forscher und Profiteure verschiedenster Strategien und Lügen. In der Umwelt- und Tierschutzszene gibt es eine treffende wie einleuchtende Grundregel: „Je größer die Gegenwehr, desto größer der Erfolg." oder wie Gandhi es ausgedrückt hat: „Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.". Wer aber hätte damit gerechnet, dass die Abwehrmechanismen des Max-Planck-Instituts aus einer Vielzahl an haltlosen Diffamierungen und durchsichtigen Manipulationsversuchen besteht.


Strategie 1 - den Boten töten

Der erste Versuch, den das MPI nach der Ausstrahlung der Aufnahmen am 10.09.2014 bei Stern TV noch im Studio der Sendung unternahm, war eine gängige Methode, um Informationen von sogenannten Whistleblowern unschädlich zu machen; sie versuchten den „Boten zu töten". Dies war Aufgabe von Ivar Aune. Was man dabei wissen sollte: Ivar Aune vertritt nicht nur die Interessen von Tierversuchsforschern, sondern arbeitete schon für die High North Alliance und ist Lobbyist für Wahlfang, Delfin- und Robbenjagd und somit Spezialist für die Kommunikation von Tierquälerei.

So meint Ivar Aune zum Undercoverermittler noch in der Sendung: „[...] er hat eine Rolle übernommen, wie ein V-Mann, der bei den Neonazis Anschläge macht.„

Im Laufe des Studiogesprächs verwickelt sich Aune zu-

nehmend in Widersprüche. So beschuldigt er den Unde-

rcoverermittler, den Affen „unfachmännisch" in den Affen-

stuhl eingehängt zu haben, denn „das darf er nicht", so

Aune. Tatsächlich sieht man auf dem Video der

Recherche aber, dass der Undercoverermittler gerade

filmt, wie ein anderer Kollege (später stellt sich heraus,

dass es der erfahrenste Tierpfleger im Haus war) den

Affen narkotisiert in den Stuhl hängt. Gemäß den eigenen

Richtlinien des MPI ist dies verboten und hat laut erster

Aussage des MPI nie stattgefunden.

Eine weitere makabere Rolle, beim Versuch den Ermittler unschädlich zu machen, spielt der grüne Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer, der ebenfalls im Kuratorium des Max Planck Instituts sitzt und sehr gute Beziehungen zur Einrichtung pflegt. Dieser unterstellt in einer Stellungnahme zur 2. Stern TV Sendung am 17.09.2014 dem eingeschleusten Tierschützer „den Tieren [...] bewusst Leid zugefügt zu haben, um Bilder zu produzieren die Menschen aufbringen und emotionalisieren„. Dies ist eine Verleumdung, die der Unterstellung einer Straftat gleich kommt.

Sowohl diese Unterstellung, als auch der letzte Versuch von Prof. Almut Schüz, eine interne Tierschutzbeauftragte, den Undercovertierpfleger verantwortlich zu machen, indem sie ihm in der zweiten Sendung unterstellt, das Training der Tiere sabotiert zu haben, lässt sich entkräften, da der Tierschützer ständig unter Anweisung erfahrener Tierpfleger und unter permanenter Videoüberwachung gearbeitet hat. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das MPI dem Undercovertierpfleger, der hier noch als Saboteur und Tierquäler bezeichnet wird, ein sehr gutes Arbeitszeugnis ausgestellt hat.


Strategie 2 - Ponyhof-Rhetorik und vorgetäuschte Transparenz

Eine weitere Strategie, die gern auch von Nutztierhaltern

und Zirkussen eingesetzt wird, ist das Herunterspielen

des Tierleids mittels der Rhetorik. So wird aus einem

hartem Training und Versuchsreihen unter Zwang, Leid

und Angst:
„Es gib Affen die sind sehr interessiert daran, wie junge

Hunde die trainiert werden müssen." Zitat Ivar Aune in der

Sendung vom 10.09.2014
Jahrelange Folter im Versuchslabor wird zum Erlebnis für

die Affen:
„Einige dieser Affen werden nur kurz untersucht und

nach 8-10 Wochen eingeschläfert. Andere arbeiten bis zu 8 Jahren intensiv mit den Forschern mit, sie sind sehr an den Bildern, die ihnen gezeigt werden interessiert. Sie verhalten sich ähnlich wie Computerkids." Zitat Ivar Aune im Livechat nach der Sendung.


Tübingens Bürgermeister Boris Palmer geht sogar so weit, die invasiven Versuche an den Gehirnen lebender Affen mit einem Besuch beim Zahnarzt zu vergleichen.

Auf der Homepage des Instituts zeigt man sich offen und transparent und will mit Bildern aus dem Tierstall verdeutlichen, dass es den Affen gut geht. Ich selbst habe mich, unter dem Deckmantel eines Biologiestudenten, einer Führung durch das Affenhaus angeschlossen. Mittels ein paar weniger Äste und diversen Seilen wird den Affen hier eine „artgerechte" Umgebung vorgespielt. Tatsächlich sitzen viele der Affen apathisch und gelangweilt in den Ecken des tristen Käfigs. Wie in den Hochglanzbroschüren der industriellen Massentierhaltung dominieren auch hier Bezeichnungen wie „artgerecht", „gesund" und „motiviert". Nicht gezeigt werden allerdings die Bilder, welche nun durch den eingeschleusten Tierschützer an die Öffentlichkeit geraten sind. Diese Bilder lassen keinen Zweifel offen, dass die Affen zu einem Leben voller Qualen verdammt sind.


Strategie 3 - Diffamierung von Kritikern

                                                                                                                            Zeitnah nach der Veröffentlichung der Bilder rief die

                                                                                                                            Organisation SOKO Tierschutz am 20.09.2014 zu einer

                                                                                                                            Großdemo in Tübingen auf. 1200 Menschen

                                                                                                                            verschiedenster Couleur folgten dem Aufruf. Obwohl

                                                                                                                            Bürgermeister Boris Palmer auf Anfrage seinerseits

                                                                                                                            explizit von den Organisatoren der Demo ausgeladen

                                                                                                                            wurde, stellte er sich schreiend und provozierend in die

                                                                                                                            aufgebrachte Menge der über 1000 Demonstranten.

                                                                                                                                                                                                                                    
                                                                                                                            Nun könnte man es eine „unglückliche Konfrontation"

                                                                                                                            oder eine „gefährliche Attacke" auf den OB nennen, wären da nicht einige Zeugenaussagen, die belegen, dass der durch die Medien kursierende „Steinwurf auf den Kopf des Politikers", ein winziger Kieselstein war, der nicht auf seinen Kopf geworfen, sondern an dessen Hemd geschnipst wurde. Auch könnte man es politisches Kalkül nennen, ungewünscht und explizit ausgeladen, auf einer Demonstration aufzutauchen, „das war ein tätiger Angriff mit einem Stein!" zu schreien, um Minuten später über Facebook sämtliche Demonstranten als aggressiv und potentiell gefährlich zu diffamieren. Zeitgleich bezeichnet Palmer auf der gleichen Veranstaltung sämtliche 1200 Demonstranten, junge wie alte, Eltern wie Kinder, als „Gesinnungsterroristen".

Kurze Zeit später dominieren Artikel wie: „Steinwurf auf Palmer - Polizei sucht Täter" die Lokalblätter. In ganzen 5 Artikeln widmete sich das Schwäbische Tagblatt, dessen stellv. Redaktionsleitung zufälligerweise zusammen mit Palmer im Kuratorium des MPI sitzt, einer nicht belegten Aussage des Bürgermeisters und lenkt so geschickt vom eigentlichen Thema der Demo ab.

Das MPI selbst bedient sich noch schmutzigerer Methoden, um die Tierschützer zu verunglimpfen. Sowohl die MPI internen Tierschutzbeauftragten Prof. Dr. Almut Schüz und Silvia van Keulen, als auch die Max-Planck-Gesellschaft, die sich gern professionell gibt, verweisen in einem Leserbrief ans Schwäbische Tagblatt bzw. in der hauseigenen Zeitung, zum Zwecke der Diffamierung der Organisation als Spendensammler, auf die Seite www.charity-watch.info, die unlängst wegen falschem Impressum und Rufmord von der Polizei verfolgt und vom Netz gekommen wurde.

In Anbetracht der angeblichen Wissenschaftlichkeit des Instituts und des damit begründeten Exzellenz-Status ist es unerhört peinlich und beschämend seinen Diskreditierungsversuch mittels einer illegalen Website zu untermauern. Zudem kann jeder einsehen, dass SOKO Tierschutz e.V. ein vom Amtsgericht Augsburg bestätigter gemeinnütziger Verein ist, welcher zusätzlich an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft teilnimmt.


Strategie 4 - Freunde als externe Experten

Um nicht den Anschein zu erwecken die Vorwürfe der Tierschützer gänzlich zu ignorieren, entschied sich die Max-Planck-Gesellschaft den angeklagten Tatbestand medienwirksam prüfen zu lassen. Dies tat nun, nicht wie vermutet, eine unabhängige Kommission, sondern der mit der Max-Planck-Gesellschaft gut befreundete Stefan Treue, Leiter des Primatenzentrums Göttingen, einer Einrichtung, die selbst mit Affen forscht. Das ist dann ungefähr so, als würde der Vorstandsvorsitzende von Thyssen-Krupp die Betriebsabläufe der Bundeswehr kontrollieren. Das Ergebnis war also nicht sonderlich überraschend.

Ende Januar 2015 soll eine Aufsichtsbehörde des Regierungspräsidium, welches jahrelang diese Affenversuche genehmigt hat, einen vom Max-Planck-Institut selbst ausgefüllten Fragenkatalog auswerten. Bei solch einem geringen Engagement um die Aufklärung der Vorwürfe und einer so offensichtlichen Vetternwirtschaft, bleibt wenig Hoffnung auf rechtliche Konsequenzen für die Forscher.
Lug und Trug auf den Rücken der Schwachen

Dieses perfide Zusammenspiel zwischen Forschern, Politikern und Profiteuren könnte sich problemlos auch auf andere Aufdeckungen, wie zum Beispiel den erst kürzlich von Edward Snowden aufgedeckten Abhörskandal, übertragen lassen. Den Boten töten - Missstände leugnen und beschwichtigen - Kritiker diffamieren - und der medienwirksamer Einsatz von hauseigenen Experten. Mit einer finanzstarken Lobby im Rücken ist alles möglich, auf dem Rücken der Schwachen. Auch die Rechtfertigung der grausamsten und widerrechtlichsten Tierversuche.

Ich bin Teil dieser dagegen ankämpfenden Bürgerbewegung und obwohl die Affen in den Laboren keine finanzstarke Lobby und haben, und keine Stimme in den Köpfen jener, die deren Köpfe aufbohren, bin ich mir sicher, dass wir diesen Kampf gewinnen. Weil wir an etwas glauben, an was schon viele vor uns geglaubt haben. Jene, die die Abschaffung der Sklaverei und der Folter gefordert haben. Jene, die für die Gleichstellung von Mann und Frau, von Schwarz und Weiß, von Arm und Reich plädierten. Wir glauben an Gerechtigkeit. Und wir kämpfen mit Solidarität. Und da dies viel mächtigere Waffen sind, als Einfluss und Geld, werden die Affen irgendwann frei sein, wie Gandhi es vorausgesagt hat.

(Quelle: Huffington Post)

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